OÖ Lebensrettungsmedaille für Hippesroither Andreas

Eine ganz besondere Auszeichnung durfte unser Feuerwehrmann Andreas Hippesroither am 13. Dezember 2004 aus den Händen von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer entgegennehmen. Dem beherzten Einschreiten von ihm und Gerhard Laimer, Mitglied der FF Bad Ischl / Feuerwache Rettenbach war es zu verdanken, dass bei einem Brand im Ischler Stadtzentrum mehrere Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten.

Es war am Abend des 24. Juni 2004, als Hippesroither gerade einen Spaziergang in Bad Ischl unternommen hatte. Vom Kreuzplatz aus blickte er in die Schulgasse, wo er aus einiger Entfernung vorerst aus dem Kamin und bei Annäherung auch aus den Fenstern im 1.Stock eines mehrstöckigen Hotels Rauchschwaden hervortreten sah. Ohne zu zögern betrat er das Innere des Gebäudes. Dort traf er auf Gerhard Laimer, welcher nur Sekunden vor Ihm ebenfalls in das Hotel gestürmt war. Wie die beiden in Erfahrung bringen konnten, befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch vier Personen in den Obergeschossen. Doch ein Vordringen nach oben war vorerst unmöglich. Denn durch den Brand in einer Wohnung im ersten Stock war das gesamte Stiegenhaus bis zum Fußboden des ersten Obergeschosses total verqualmt. Erste Versuche der beiden, nach oben vorzudringen scheiterten nach wenigen Treppen. Nun war guter Rat teuer.

Durch das Öffnen der Eingangstüre entstand ein leichter Luftzug, sodass sich langsam der Brandrauch etwas lichtete. Erst jetzt wurde es möglich, mit Luftanhalten durch den Rauch zu dringen und im ersten Stock weitere Türen und Fenster zu öffnen, sodass die Brandgase in dieser Etage abziehen konnten. In weiterer Folge gelang es den beiden, durch Zurufen Kontakt zu den Eingeschlossenen im 2. Stock herzustellen und diese über das Treppenhaus zu retten. Durch das Öffnen von Fenstern im 2.Stockwerk lichtete sich der Brandrauch immer mehr, sodass beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte das Stiegenhaus fast rauchfrei war. Dem ersten Atemschutztrupp der Feuerwehr teilten die beiden Retter mit, dass sich noch zwei weitere Personen im 3. Stock befinden sollen. Gemeinsam wurden die beiden Damen aufgefunden, nach draußen geleitet und von den beiden Ersthelfern und dem Roten Kreuz betreut. 

Nach der Menschenrettung konnte der Wohnungsbrand von den alarmierten Feuerwehren rasch unter Kontrolle gebracht werden. „Wenn du als Feuerwehrmann zu einem Einsatz gerufen wirst, stehen dir Atemschutz- und Belüftungsgeräte zur Verfügung. Aber wenn du als Zivilperson ohne jegliche Geräte bei sowas helfen sollst, so stößt man rasch an Grenzen. Unserer Ausbildung in der Feuerwehr haben wir es zu verdanken, dass wir die Menschen trotzdem retten und die Gefahren dabei einschätzen konnten“, resümierten die beiden.

Für ihre Leistung und ihr selbstloses Einschreiten bei dem Brand wurden die beiden – so wie weitere fünf Retter aus OÖ – im Rahmen einer Feier in den Redoutensälen in Linz mit der „OÖ Lebensrettungsmedaille“ ausgezeichnet.

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