Schweres Löschfahrzeug

Schweres Löschfahrzeug SLF-A 4000/200 "Tank I"

Baujahr: 2001 - Mercedes 1628 Atego, 4x4

Es rückt bei Brandeinsätzen als erstes wasserführendes Fahrzeug aus. 4000 Liter Wasser, ein Schaumtank mit 200 Liter Inhalt sowie Pulver- und CO2-Löscher werden als Löschmittel mitgeführt. Ein 13,2 kVA-Stromerzeuger, Lichtmast, zwei HD-Schnellangriffseinrichtungen sowie eine für Schaum, Atemschutzgeräte, Heumess-Sonde usw.. gehören zur Beladung. Seit der Auslieferung wurde das Fahrzeug in Eigenleistung immer wieder den aktuellen Bedürfnissen angepasst und mit neuer Beladung ergänzt. Somit ist das Fahrzeug nicht nur im Brandeinsatz, sondern auch bei Großschadenslagen (Sturm, Unwetter, Überschwemmung) universell und als autarke Einheit einsetzbar.

Das Schwere Löschfahrzeug - schlagkräftig im Brandeinsatz

Zum Zeitpunkt der Fahrzeugbeschaffung wurde die Marktgemeinde Bad Goisern aufgrund der Brandbekämpfungsverordnung von 1985 in die Pflichtbereichsklasse 5b eingestuft, welche u.a. als Mindestausrüstung ein Schweres Löschfahrzeug (SLF) vorsieht. Fahrzeuge mit dieser taktischen Bezeichnung waren und sind in Oberösterreich eher eine Rarität. Bereits 1994 wurde der Fahrzeugankauf vom Gemeinderat beschlossen, Ende 2001 erfolgte nach langem hin und her schließlich die Auslieferung…

Speziell für Brandeinsätze steht der Feuerwehr Bad Goisern seitdem ein modernes Löschfahrzeug zur Verfügung. Auf einem Mercedes „Atego“ 1628 mit 205 kW (279 PS) und permanentem Allrad wurde ein feuerwehrtechnischer Aufbau in Aluminiumtechnologie (AT I) von Rosenbauer aufgebaut.

"Mit dem Schaumrohr - vor!"

Eine umfassende Beladung mit dem Hauptaugenmerk auf Schaum und Licht/Strom ist auf der rechten Fahrzeugseite untergebracht: Im hintersten Geräteraum lagern etwa eine Hochdruck-Schnellangriffshaspel (60 m), CO-2- und Pulverlöscher, Schaumkanister, ein Schwerschaumrohr, Zumischer mit Feindosierung und ein Schaum-Hochdrucklöscher (10 Liter). Von großem Vorteil und mehrfach bewährt hat sich die Schaum-Schnellangriffseinrichtung (30 m, Kombi-Schaumrohr S/M-2), mit der auf schnellem Wege über die Pumpe und den Schaumtank (oder auch über den Zumischer) Löschschaum erzeugt werden kann. Der mittlere Geräteraum dient zur Unterbringung von B-, C- sowie HD-Druckschläuchen, einer Wathose, Hitzeschutz-Ausrüstung sowie Netzmittel-Kartuschen. Im vordersten Geräteraum werden ein Notstromerzeuger 13,2 kVA, Blinkleuchten, Stative und Lichtfluter, Verteilerkabeltrommeln, eine Rückentrage für den Highpress-Löscher, Reservekanister sowie ein Standrohr für Unterflurhydranten mitgeführt. 

Mit umfassender Beladung vielfältig einsetzbar.

Sehr vielfältig ist auch die Ausrüstung, die auf der linken Fahrzeugseite mitgeführt wird: So findet man im vordersten Geräteraum diverses (Schanz)Werkzeug, einen Elektro-Überdrucklüfter, ein Stahl-Abschleppseil, eine Motorkettensäge samt Zubehör und Schnittschutzausrüstung, Schaufeln und Besen. Außerdem wird die Beladung noch durch ein Kaminkehrzeug, eine 400-Volt-Tauchpumpe und einen mobilen Rauchabschluss ergänzt. Im mittleren Geräteraum lagern neben B- und C-Druckschläuchen unter anderem ein Notrettungs-Set sowie Auffanggurte und ein Seil zur Absturzsicherung. Den obersten Teil des hinteren Geräteraums nimmt der Schaumtank ein (200 Liter Mehrbereichs-Schaummittel), darunter stehen dann diverse wasserführende Armaturen (Strahlrohre, Verteiler, Übersetzstücke, etc.) sowie eine Tauchpumpe (max. 600 l/min) und ein Kanister Class-A-Schaummittel für den Einsatz bereit.

Das Herzstück: Die Einbaupumpe

Öffnet man die Heckklappe, so erhält man Einblick auf den Arbeitsplatz des Maschinisten: Einbaupumpe NH 30 mit Rosenbauer Fix-Mix-Zumischung sowie eine Hochdruck-Schnellangriffseinrichtung (80 m). Das Löschwasser dazu wird aus dem 4000-Liter-Tank entnommen. Die Leistung des Schaum-Wasserwerfers RM 24M am Dach kann stufenweise von 800 bis 2400 l/min verstellt werden. 

Dachbeladung und Lichtmast

Zur Dachbeladung zählen zwei Schiebeleitern, ein Einreißhaken, Schlauchbrücken, Heugabeln, Saugschläuche, eine Schaumausrüstung M4 samt Zumischer, eine Schleifkorbtrage sowie ein Tragegestell für den Wasserwerfer-Betrieb am Boden. Pneumatisch kann der Lichtmast ausgefahren werden, der mit vier Stück 1000-Watt-Scheinwerfern für ausreichende Beleuchtung bei Nachteinsätzen sorgt.

„Mit 9 Mann Besatzung ausgerückt!“

Selbst im Führerhaus sind zahlreiche Ausrüstungsgegenstände untergebracht: Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz sind griffbereit u.a. eine Wärmebildkamera, darunter ein Atemschutz-Erkundungsgerät, drei Handfunkgeräte sowie eine Winkerkelle gelagert.

Im Mannschaftsraum befinden sich drei Atemschutzgeräte (Überdruck, Dräger PSS 90 mit Bodyguard-Überwachungseinheit), Rettungsleinen, Feuerwehrgurte, spezielle Schutzhandschuhe sowie Handlampen. Unter den hochklappbaren Sitzbänken lagern Reserve-Atemluftflaschen, Atemschutzmasken samt Filtern und Fluchtfilterhauben. Für den Notfall steht ein Sauerstoff-Inhalationsgerät bereit. Eine Heumess-Sonde sowie Getränke zur Regenerierung nach anstrengenden (Atemschutz-)Einsätzen werden ebenfalls mitgeführt.

Auch im Maßstab 1:87 wurde das Miniaturmodell unseres SLF als Eigenbau-Unikat umgesetzt.

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