Zum raschen Auffinden von Personen oder Brandherden in verrauchten Räumen können wir insgesamt vier Wärmebildkameras nutzen. Diese werden in den erstausrückenden Fahrzeugen (Kommandofahrzeug sowie Tank I und Tank II) und auch im Stützpunkt-Atemschutzfahrzeug (hier im speziellen für Tunnel-Einsätze) mitgeführt.
Hier gibt´s mehr Infos zur Bullard-Wärmebildkamera:
Wärmebildkamera – High Tech bei der Feuerwehr
Zum raschen Auffinden von Personen oder Brandherden in verrauchten Räumen kann die Wärmebildkamera (Bullard TI Commander) genutzt werden. Ausgestattet ist dieses High-Tech-Gerät u.a. auch mit einem Bildspeicher sowie einer Funk-Fernübertragung.
Das Prinzip
Wärmebildkameras wandeln – vereinfacht gesagt – Infrarot-Strahlung in sichtbares Licht um. Diese „Wärmestrahlung“ wird am Monitor der Kamera für den Feuerwehrmann sichtbar gemacht. Diese Arbeitsweise funktioniert unabhängig von existierenden Lichtquellen. Sichtbares Licht kann Rauch nicht durchdringen, weshalb die Orientierung in einem verrauchten Raum auch sehr erschwert wird. Infrarot-Strahlung hingegen durchdringt die Rauchpartikel und mit der Kamera kann man quasi „durch den Rauch sehen“.
Technische Daten (Auszug)
- Temperaturauflösung 0,05°C
- Hitzebeständigkeit 350°C für 5 min
- bruchsicher und spritzwassergeschützt
- 5-Zoll LCD-Bildschirm
- manueller Blendenregler (hilfreich bei der Suche nach Glutnestern)
- Relative Temperaturanzeige 0 – 500°C
- Robusteste Wärmebildkamera für Feuerwehreinsätze
- Gute Bedienung auch mit Handschuhen möglich
- Bildspeicher für 24 Bilder mit Datum und Uhrzeit
- heißeste Stelle wird schwarz umrandet
- Funk-Fernübertragung des Wärmebildes
Anwendung und Taktik
Während zum Zeitpunkt unserer Beschaffung im Jahr 2005 in den USA und der Schweiz Wärmebildkameras bereits zur Standardbeladung von Löschfahrzeugen zählten, so waren sie hierzulande erst langsam im Vormarsch. Versuche haben bewiesen, dass in einem verrauchten Haus die Brandherdsuche mit Wärmebildkamera nach der Hälfte der Zeit und die Personensuche gar nach einem Drittel der Zeit erfolgreich waren (im Vergleich zur Suche ohne WBK).
Die Zeit für eine erfolgreiche Suche kann somit um bis zu 75% reduziert werden!
Die Wärmebildkamera lässt sich beispielsweise einsetzen
- Lagebeurteilung bei Bränden
- Suchen und Retten von Vermissten in verrauchten Räumen
- Brandbekämpfung: schnelleres Auffinden des Brandherdes, Entdecken von versteckten Glutnestern in Dehnfugen oder Zwischendecken
- Brandwache: erneute Brandausbrüche werden vermieden, Glutnester schneller entdeckt
- Gefahrguteinsätze: Prüfen von Flüssigkeitsständen in Behältern
- Personensuche in freier Natur bei Dunkelheit oder vom Hubschrauber aus
- Verunfalltes Auto: Feststellung der Insassenzahl durch Wärmebild der Sitze
- Feststellung von Leckagen an Heizungsanlagen oder Warmwasserleitungen
- Wärmeverluste an Gebäuden: Foto zeigt eine verputzte Ziegelmauer, Fugen zwischen den Ziegeln sind trotzdem erkennbar; daneben ein nach der Fahrt geparktes Auto
Fernübertragung des Bildes
In der Kamera ist auch ein Sender integriert, der das Wärmebild via Funkübertragung übermitteln kann. Als Empfänger dient ein kleiner, mobiler Monitor:
MOBILELINK: diese mobile und sehr handliche Empfangseinheit ist akkubetrieben und liefert ohne großen Aufwand das „Lifebild“ z.B. des eingesetzten Atemschutztrupps aus dem verrauchten Gebäude nach draußen.
Dokumentation und Finanzierung
Inder Kamera selbst können bis zu 24 Bilder gespeichert werden, welche dann auf den PC herunter geladen werden können.
Möglich wurde die Beschaffung unserer Wärmebildkameras erst durch den Erlös mehrerer Feuerwehr-Veranstaltungen wie z.B. Hallenfest und Krampuslauf.