Teleskopmastbühne TLK 23-12 „Hub“
Baujahr 2005 – Volvo
Unserer Hubsteiger dient nicht nur der Personenrettung, auch bei einer Vielzahl von technischen Einsätzen hat er sich hervorragend bewährt.
Fahrgestell
Als Trägerfahrzeug für unser Hubrettungsfahrzeug dient ein Volvo FM 12 mit Fernverkehrskabine und flachem Dach. Speziell für die witterungsbedingten Fahrbahnbeschaffenheiten und Steigungen unserer Region ist das Fahrgestell mit Allradantrieb und einem leistungsstarken Motor mit einer Leistung von 309 kW (420 PS) ausgestattet. Erstmalig in unserem Fuhrpark ist dieses Fahrzeug mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe ausgerüstet, was Einsatzfahrten um einiges erleichtert.
Die Abstützung
Vier massive Stützen geben dem Hubrettungsfahrzeug sicheren Stand. Jede Stütze kann auch einzeln und dem vorhandenen Platzangebot angepasst ausgefahren werden. Der Abstützvorgang kann automatisch oder auch manuell gesteuert vom Fahrzeugheck aus erfolgen. Sobald die Stützen ausgefahren sind, ist die maximale Ausladung im Display ablesbar. Die maximale Abstützbreite beträgt 5,7m (cc).
Der Teleskopmast
Der vierteilige Teleskopausleger, an dessen Ende der Korbarm samt dem Rettungskorb angebracht ist, wurde von der Firma Bronto Skylift in Finnland gefertigt. Man erreicht damit eine maximale Arbeitshöhe von 32 m und der Mast lässt sich endlos um 360° drehen. Der Korb ist für max. 325 kg Belastung ausgelegt. An der linken Seite verläuft das Teleskop-Wasserrohr von zwei B-Einspeisleitungen am Fahrzeug bis in den Korb. An der rechten Seite ist eine robuste Leiter montiert, die einen Abstieg ermöglicht. Die maximale Korbbelastung lässt sich zwischen 325, 225 und 125 kg wählen, die maximale seitliche Ausladung bei voller Korblast beträgt 18,3m. Ein Ultraschall-Sensor am Boden sowie ein manueller Anstoß-Schutz warnen vor Kollisionen.
Alles für die Personenrettung
Was tun, wenn der Fluchtweg in einem Obergeschoß durch Feuer und Rauch abgeschlossen ist? Genau für solche (und auch noch andere) Situationen ist das Hubrettungsfahrzeug vorgesehen. In dem Rettungskorb finden bis zu drei Personen (325 kg) Platz, die über eine ausklappbare Rettungsplattform (max. 180 kg) leicht in den Korb übersteigen können. Um einen optimalen Einstiegswinkel von einem Fenster oder Balkon zu schaffen, ist der Korb 45° nach links und rechts schwenkbar. Nicht gehfähige Personen können auf einer Krankentragen-Lagerung (Möglichkeit der Hoch- oder Tieflagerung je nach Einsatzzweck) sicher und vor allem schonend zu Boden gehievt werden. Auch eine Schleifkorbtrage lässt sich auf der Lagerung fixieren. Für die Rettung aus einem Schacht, Silo oder Dachfenster wird eine hydraulisch angetriebene Rettungswinde (Zugkraft 1500 N) am Korb montiert und schon können sich Rettungskräfte abseilen oder Personen (auch in der Schleifkorbtrage) nach oben geholt werden.
Umfangreiche Ausstattung im Korb
Für die Brandbekämpfung steht ein Wasserwerfer (bis 2300 l/min), 1B- sowie 1 C-Abgang und eine Schnellangriffshaspel (20m formstabiler Schlauch) mit Hohlstrahlrohr zur Verfügung. Der Monitor lässt sich auch mittels Kabel-Fernbedienung vom Fahrzeugheck aus steuern. Am Korbboden befindet sich eine Selbstschutz-Sprühdüse.
Von einer Air-Box mit 8 Stück 4-Liter-Atemschutzflaschen verläuft eine Atemluftversorgung bis in den Korb. Die Besatzung muss lediglich den Lungenautomaten mit Schlauch daran anschließen, ein Tragen des schweren AS-Gerätes bei Aufenthalt im Korb entfällt somit. Atemschutzmasken, Fluchtfilterhauben sowie Lungenautomaten werden in einer Box im Korb gelagert.
Zwei 24-Volt-Scheinwerfer am Korb sowie entlang der Rettungsleiter, zwei fix angesteckte 500- Watt-Scheinwerfer sowie 4 aufsteckbare 1000-W-Flutlichtstrahler machen bei Bedarf „die Nacht zum Tag“. Im Korb kann 5x Strom mit 230 Volt sowie 1x mit 400 Volt entnommen werden. Gespeist werden die Anschlüsse von einem hydraulisch angetriebenen 10 kVA-Stromerzeuger am Drehturm (Entnahmemöglichkeit 1x 400 V und 2x 230 V).
Mittels Halteplatte lässt sich am Korb ein Überdrucklüfter (230 V) zur Druckbelüftung (Entrauchung) in einem Obergeschoß anbringen.
Auf speziellen Wunsch wurde zwischen Korb- und Hauptsteuerstand ein Kabel für die Bildübertragung aus der Wärmebildkamera eingezogen.
Die Steuerung
Nach der Abstützung über das Bedienfeld am Heck erfolgt die Steuerung des Teleskopmastes wahlweise über den Hauptsteuerstand am Drehturm oder den Korbsteuerstand. Beide Einheiten sind identisch ausgeführt. Auf den Farbdisplays lassen sich sämtliche Informationen und Warnungen ablesen. Insgesamt 6 Computer überwachen und steuern die Abstützung, den Mast und den Korb. Außerdem ist ein Telecontrol-Ferndiagnosesystem eingebaut. Der Hauptsteuerstand ist mit einer Sitzheizung ausgestattet. Der Notbetrieb ist über eine Elektropumpe, einen Notablass oder durch manuelles Betätigen der Ventile möglich.
Vollgepackte Geräteräume
Die Fertigung des Podiums, der Geräteräume und die feuerwehrtechnische Ausstattung erfolgte bei der Firma Ziegler. Im Geräteraum links vorne lagern u.a. eine E-Kettensäge, Werkzeugtrage, Rettungssäge (z.B. zum Öffnen einer Dachhaut), Arbeitsleinen und Kraftstoffbehälter..
Links hinten sind wasserführende Armaturen (Hohlstrahlrohre, Verteiler, Übersetzstücke) und Schläuche untergebracht.
Der Geräteraum rechts hinten dient zur Verwahrung von 3 Atemschutzgeräten Dräger PSS 90plus mit Bodyguard-Überwachungseinheit, AS-Masken und Reserveflaschen.
Links vorne ist alles für Strom und Beleuchtung sowie zur Absicherung untergebracht.
Über den Geräteräumen sind u.a. die Krankentragenhalterung, die Schleifkorbtrage, Schanzwerkzeug und Schaufeln untergebracht.
Im GR hinter dem Führerhaus befindet sich der Überdrucklüfter samt Haltplatte, die Seilwinde sowie ein Abseilgalgen.
Das Führerhaus
Im Führerhaus lagern zwei Handfunkgeräte, eine Winkerkelle und ein Megafon, ein Laser-Distanzmessgerät, ein Verbandskasten sowie technische Unterlagen. Ein Schwanenhals-Mikrofon samt Fußtaster erleichtert dem Lenker die Bedienung des Fahrzeugfunkgerätes.