Waldbrände im Gebirge stellen eine besondere Herausforderung dar. Erfahrene Mannschaften und überlegte Geräte ermöglichen es, auch mit Hubschrauberunterstützung – oft von Bergrettern gesichert – im hochalpinen Gelände die Brandbekämpfung vorzunehmen.
Wie läuft nun ein Waldbrandeinsatz ab?
Nach der Alarmierung werden die benötigen Ausrüstungsgegenstände auf unseren „Last“ verladen und zum Landeplatz „Tal“ befördert. Nach kurzer Lagebesprechung und Erkundungsflug mittels Hubschrauber – in der Regel AB 212 oder Alouette III des Bundesheeres – wird ein Teil der Gerätschaft in unseren Auffangbehälter geladen, der Rest wird dann mit Lastennetzen zum „Berg“ geflogen. Der Auffangbehälter mit einem Eigengewicht von 220 kg und einem Fassungsvermögen von 2000 Liter wird in der „Bergstation“ an geeigneter Stelle positioniert.
Der Auffangbehälter wurde übrigens mangels geeigneten Geräts von einem Kameraden der FF Bad Goisern – HLM Christian Laimer – in den siebziger Jahren erstmalig konstruiert und gebaut und wird mittlerweile von einem oberösterreichischen Feuerwehrgerätehersteller weltweit vertrieben.
Der zweite Prototyp des erfolgreichen Konzepts steht nach wie vor bei der FF Bad Goisern im Einsatz, zeichnet sich durch seine Stabilität aus und ist Dank seiner ausziehbaren Teleskopbeine selbst im extrem schwierigen hochalpinen Gelände verwendbar
Ausgehend vom Auffangbehälter wird mittels einer Tragkraftspritze die Brandbekämpfung vorgenommen. Die Befüllung des Auffangbehälters erfolgt dann über kleinere Flugbehälter mittels Hubschrauber im Pendelverkehr vom Tal aus.
Die transportierte Wassermenge in den Flugbehältern richtet sich nach der Betankung des Hubschraubers bzw. nach dem jeweiligen Hubschraubertyp. Eine wichtige Unterstützung des Hubschrauberpersonals stellen die von der Feuerwehr speziell ausgebildeten „Flughelfer“ dar, welche diese einweisen und in ständigem Funkkontakt mit den Piloten stehen.
Waldbrand Goiserer Weißenbachtal Juli 2019 – Bilder BRD Bad Goisern und FF Bad Goisern
Historische Waldbrand-Einsätze
In den 1970er Jahren entwickelten Kameraden den weltweit ersten Flugbehälter. Das Original wurde an den Landesverband verkauft, das zweite Modell steht immer noch flugtauglich bei der FF Bad Goisern für Einsätze bereit. Durch diese Goiserer Neuentwicklung konnte die Waldbrandbekämpfung im hochalpinen Gelände revolutioniert werden. Gemeinsam mit den Kameraden der FF St. Agatha wurden zahlreiche Einsätze bewältigt.