Radlader

Radlader „Lader“

Baujahr: 2010 – Weidemann 2070 CX50, Allrad

Vor allem für Logistikzwecke, zum Verladen von Einsatzgerätschaften, für längere Ölspuren aber auch für vielerlei andere Einsatzzwecke wurde das Fahrzeug angeschafft, das sich seitdem immer wieder als „treuer Helfer und Multitalent“ bewährt.

Vielseitig einsetzbarer Multi-Lader

Zur Verbesserung der Einsatz-Logistik wurde bei der FF Bad Goisern mit dem Ankauf eines universell einsetzbaren kleinen Radladers ein für eine Feuerwehr eher ungewöhnlicher Schritt gesetzt. Lange wurde im Vorfeld überlegt, ob ein derartiges Fahrzeug überhaupt beschafft werden sollte. Vielerlei Überlegungen wurden angestellt, wie und vor allem wie oft dieses Gerät eingesetzt werden könnte. Vergleiche mit stattgefundenen Einsätzen wurden angestellt – und immer mehr kam man bei der FF Bad Goisern zur Ansicht, dass diese zugegeben doch eher außergewöhnliche Investition durchaus Sinn machen könnte. Im Besonderen wollte man Vorteile gegenüber einem normalen Hallenstapler nutzen – wie etwa Einsatzmöglichkeiten abseits befestigter Böden oder der Mehrfachnutzen durch den Anbau von Zusatzgeräten.

Multi-Talent mit Anbaugeräten

Dass die Beschaffung der richtige Weg war, zeigt sich seit der Auslieferung im Frühjahr 2010 immer wieder. Schon mehrfach hat sich der kleine, wendige Radlader bei Einsätzen bewährt. Diverse Zusatzgeräte wie Schaufel, Palettengabel und Kehrmaschine machen den allradgetriebenen Lader zu einem wahren Multi-Talent, das die Feuerwehrmänner seitdem nicht mehr missen möchten. So konnten etwa gleich bei den Juni-Hochwässern Sandsäcke in der Schaufel transportiert und auch über engste Zufahrtswege ganz nahe an den Ort ihrer Bestimmung angeliefert werden. Durch seine Geländegängigkeit ist das Fahrzeug im Vergleich zu einem herkömmlichen Stapler nicht an einen befestigten Untergrund gebunden. Vorhandenes Gerät (z.B. die Ölsperren, Gitterboxen, Sandsäcke auf Paletten,…) kann nun einfach für den Transport z.B. auf die Ladefläche des Lastfahrzeugs verladen werden. Auch die mit wenigen Handgriffen montierbare Kehrvorrichtung kam mittlerweile bei der Beseitigung von Ölspuren mehrfach zum Einsatz.

Technische Details

Angetrieben wird der Lader von einem 4-Zylinder Perkins Dieselmotor mit einer Leistung von 37,5 kW, die Kraftübertragung erfolgt über einen hydrostatischen Allrad-Antrieb. Zuschaltbare Differenzialsperren an Vorder- und Hinterachse sorgen auch im schwierigen Gelände für ein Vorankommen. Das für den Straßenverkehr zugelassene Fahrzeug gelangt mit 27 km/h Höchstgeschwindigkeit an den jeweiligen Einsatzort. Für eine ausreichende Standsicherheit sorgt ein Betriebsgewicht von 3630 kg, die maximale Hubkraft beträgt 3706 kg. Bis auf fast 3 Meter Höhe können Lasten gehoben bzw. verladen werden.

Wendiger Knicklenker

Großes Augenmerk wurde bei der Beschaffung auch auf die Wendigkeit und kompakte Abmessungen des geländegängigen Staplerfahrzeugs gelegt. Knapp 5 Meter misst der Lader mit Schaufel in der Länge und selbst schmale Durchfahrten bis 2,3 Meter Höhe stellen für den wendigen und knapp 1,5 m breiten Knicklenker (max. 45°) kein Problem dar.

Der Arbeitsplatz des Maschinisten befindet sich in einer u.a. mit Heizung und Lüftung ausgestatteten Komfortkabine. Ein großer Vorteil, wenn man nur an die Wetterlage z.B. bei Hochwassereinsätzen denkt. Zusätzlich zur Fahrzeugbeleuchtung sorgen je zwei Arbeitsscheinwerfer nach vorne und hinten auch bei Dunkelheit für ausreichende Beleuchtung. Zusätzlich ist der Multi-Lader noch mit einer abklappbaren orangen und blauen Rundumkennleuchte ausgestattet.

Mehrfachnutzen mit Anbaugeräten

Gleich drei Zusatzgeräte können mit dem hydraulischen Schnellwechselsystem je nach Einsatzanforderung aufgenommen werden: Die Palettengabel ist mit einem hydraulischen Verschub ausgestattet und ermöglicht so ein Verstellen der Zinken auf die erforderliche Gabelbreite – ganz einfach mittels Multifunktionshebel von der Kabine aus. Mit wenigen Handgriffen können zusätzlich noch Zinkenverlängerungen (1,8 m) angebracht werden.

Bewährt hat sich auch die Schüttgutschaufel, in der etwa gefüllte Sandsäcke direkt an ihren Einsatzort angeliefert werden und so kräfteraubendes „Sandsackschleppen“ auf ein Mindestmaß reduziert werden kann. Aber auch das Ausräumen von Hackschnitzeln oder eines umgestürzten Schotter-LKWs sind durchaus realistische Szenarien, bei denen die Schaufel am Radlader eingesetzt werden kann.

Gleich mehrfach im Einsatz stand auch schon die Kehrmaschine: Bei Ölverschmutzungen auf Fahrbahnen kann damit das gestreute Ölbindemittel ohne großen Personalaufwand effektiv und zeitsparend wieder aufgenommen werden. Ein entscheidender Faktor, denn ist es nun möglich, mit wenigen Mann auch längere Ölspuren zu beseitigen. Zudem kann die Zeit der einsatzbedingten Verkehrsbehinderungen entsprechend verkürzt werden.

Mehr als positives Resümee

Jedenfalls kann die FF Bad Goisern schon nach wenigen Monaten eine durchaus positive Bilanz hinsichtlich der ungewöhnlichen Beschaffung ziehen. Die reiflichen Überlegungen im Vorfeld haben sich nun in der Praxis schon mehrfach bewährt. Mit diesem Einsatzfahrzeug konnte nun eine wesentliche Lücke im Fuhrpark und speziell im Hinblick auf die Einsatzlogistik geschlossen werden.

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