Rüstfahrzeug mit Kran „Last 1“
Baujahr: 1992 – Steyr 24 M 33, Allrad
Dieses ursprünglich in Tarnlackierung angekaufte Vorführfahrzeug wurde beinahe gänzlich in Eigenleistung zu einem Berge- und Transportfahrzeug umgebaut. Ein leistungsstarker Ladekran sowie eine 10-Tonnen-Seilwinde machen das Fahrzeug vielseitig einsetzbar. Mit dem vorgehaltenen Kranzubehör werden damit auch Stützpunktaufgaben wahrgenommen.
Umbau eines Vorführfahrzeuges
Im Jahr 1995 ergab sich für die FF Bad Goisern die Möglichkeit, ein Steyr-Vorführfahrzeug zu erwerben. Das Kommando entschloss sich zum Ankauf; ein bereits aufgebauter Ladekran, eine Einbau-Seilwinde mit einer Zugkraft von 10 Tonnen, die Geländegängigkeit sowie die große Ladefläche waren sicherlich ausschlaggebend für diese Entscheidung. Nach erfolgter Überstellung wurde sofort begonnen, das Fahrzeug zu einem Feuerwehrfahrzeug umzubauen. Das in Tarnlackierung gehaltene Fahrzeug wurde als erstes einmal im typischen „feuerwehrrot“ von einer Fachfirma lackiert. Nach dem Anbringen der Signaleinrichtungen, eines Funkgerätes und diverser Beschriftungen war unser „Last“ auch schon fast fertig. In seitlich angebrachten Geräteräumen wurden diverse Anschlagmittel für Bergearbeiten untergebracht. Seit Juni 1995 steht das Fahrzeug nun bei der FF Bad Goisern im Einsatz.
Universell einsetzbares Fahrzeug
Eine Motorleistung von 320 PS, zuschaltbarer Allradantrieb und Geländereifen machen den Dreiachser auch abseits von Straßen einsetzbar. Herangezogen wird unser „Last“ zum einen als Bergefahrzeug. Dazu steht eine am Rahmen montierte Trommelseilwinde mit einer Zugkraft von 100 kN (10 Tonnen) zur Verfügung. Ebenfalls für diese Belange kann der zwischen Führerhaus und Ladefläche aufgebaute Kran genutzt werden. Für Anfahrhilfen von LKW´s lässt sich aus dem hinteren Unterfahrschutz eine Schleppstange hervorziehen. Zum anderen lässt sich die große Ladefläche zum Transport großer Gerätschaften bestens verwenden.
Leistungsstarker Kran vom KHD
Wie die FF Bad Goisern im Jahr 1995 den LKW erworben hat, war noch ein kleinerer Ladekran aufgebaut. Weil dies überhaupt der erste Feuerwehr-Kran in unserer Wehr war, versah er zwar gute Dienste, jedoch gelangte man oft sehr schnell an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Andere Aufgaben konnten schlichtweg nicht erledigt werden, weil der Kran einfach zu kein war. Nach Vorsprachen bei unserem Bezirks-Kommandanten OBR Benda und den zuständigen Stellen am Landes-Feuerwehrkommando in Linz, sollte dann der größtmöglichste Kran auf das Fahrzeug aufgebaut werden. Die Mittel dafür stammen vom ÖO Katastrophenhilfdienst (KHD). Nach erfolgter Getriebe-Überholung konnte unser „Last“ zu einer Fachfirma überstellt werden, wo nun der neue Kran aufgebaut wurde.
Vielseitig einsetzbarer Kran
Seit Mai 2004 kann die FF Bad Goisern nun bei Einsätzen auf diesen neuen Kran zurückgreifen, der unser Fahrzeug hinsichtlich seiner Verwendungsmöglichkeiten um vieles aufgewertet hat. Seitens des KHD wurden zum Kran auch noch eine Palettengabel sowie ein Holzgreifer übergeben. Aus den Mitteln der FF Bad Goisern stammt noch ein Zweischalen-Greifer (400 Liter Inhalt) sowie diverse Anschlagmittel. Somit läßt sich unser „Last“ nun vielseitig einsetzen, sodass er im Rahmen von Stützpunktaufgaben auch von anderen Feuerwehren angefordert werden kann. Die bei der FF Bad Goisern vorhandenen Stützpunkt-Geräte (Waldbrandbekämpfung, Ölwehr, Arbeitsboot) können nun am Einsatzort effizient entladen werden. Der Kran kann zum Wassern von A-Booten herangezogen werden, die auf Transporthaspeln untergebrachten Ölsperren lassen sich anschließend gleich aufs Arbeitsboot heben. Mittels Holzgreifer kann effiziente Hilfe nach Stürmen oder bei Verklausungen an Gewässern geleistet werden.
Ladekran HIAB 166 E-5 HIPRO
Daten zum Kran:
Maximale hydraulische Reichweite (5 Ausschübe) 15,1 Meter. Die Hubkraft auf der Distanz von 14,9 Metern beträgt 880 kg. Bei einer Ausladung von 2,4 Metern hebt der Kran eine Masse von 5900 kg.
Mit einem manuellen Ausschub lässt sich die Reichweite auf 17,3 Meter verlängern, Hubkraft beträgt dann 680 kg.
Am Kran ist auch noch eine Seilwinde mit einer Zugkraft von 2500 kg und einem 50m langen Stahlseil angebaut. Mittels Funkfernbedienung und einer variablen Reduzierung der Arbeitsgeschwindigkeiten auf 60 oder 30 Prozent (bei gleicher Hubkraft) läßt sich der Kran sehr präzise steuern.
Für Bergezwecke wurden von der FF Bad Goisern noch entsprechende Anschlagmittel wie Hebebänder und Textilschlingen sowie Spanngurte zum Sichern von Lasten und Geräten auf der Ladefläche angeschafft. Diese Anschlagmittel sowie Ketten und eine Umlenkrolle werden in seitlichen Gerätekästen mitgeführt.
Bergebrücke für Kran
Um wenig beschädigte Fahrzeuge möglichst schonend mittels Kran bergen zu können, wurde von unserem Kamerad Peter Musler eine sogenannte „Bergebrücke“ konstruiert. Diese ist im Bereich der Ladefläche unseres Kranfahrzeuges „Last“ untergebracht und kann mit wenigen Handgriffen am Kranhaken montiert werden. In Kombination mit Textilgurten, die an den Felgen des zu bergenden Fahrzeuges angeschlagen werden, kann so eine behutsame Bergung vorgenommen werden.