Ein Tag wie bei der Berufsfeuerwehr

24 Stunden Dienst, mit Übungs- und Ausbildungstätigkeiten und dazwischen immer wieder der Alarm zu unterschiedlichsten Einsätzen – so sieht der Alltag von Berufsfeuerwehrleuten aus. Um genau diese Luft etwas zu schnuppern, hat die FF Bad Goisern für ihre Jugendgruppe wieder einen sogenannten „24-Stunden-Dienst“ organisiert. Von Samstag 5.Mai 2007 ab 13 Uhr bis am nächsten Tag um 13:00 Uhr hielten sich die Jugendlichen im Feuerwehrhaus auf und erlebten so einiges. Zahlreiche unterschiedlichste „Einsätze“ und ein Ausbildungsprogramm wurden hierfür vorbereitet.

Viel Abwechslung beim 24-Stunden-Dienst der Feuerwehr-Jugendgruppe
Abwechslungsreich gestalteten sich gleich die ersten Stunden beim 24-Stunden-Dienst. Nach pünktlichem Dienstantritt um 13:00 erfolgte die Einteilung auf die jeweiligen Fahrzeuge. Danach wurden die Jungs mit den Gerätschaften der Fahrzeuge nochmals vertraut gemacht, um im „Einsatzfall“ dann damit umgehen zu können. Damit auch die Ausbildung nicht zu kurz kam, folgte eine Schulung, in der es um die Themen „Wärmebildkamera, Heumessen und Hebekissen“ ging. Etwas Hektik kam bei den Jungs auf, als plötzlich die Alarmpiepser schrillten und eine Einsatzübung „Garagenbrand“ auf dem Programm stand. Am Übungsort eingetroffen musste ein „Atemschutztrupp“ aus der mit Disconebel verrauchten Garage eine Person (Übungspuppe) retten und eine Gasflasche in Sicherheit bringen. Parallel dazu wurde ein Schaumangriff mit Hochdrucklöscher und Schaumrohr aufgebaut. Um die Wasserversorgung zu sichern, verlegten die Jungfeuerwehrmitglieder eine Zubringleitung vom nahen Mühlbach zu den Tanklöschfahrzeugen. Eine Übungsnachbesprechung und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft bildete den Abschluss des ersten „Einsatzes“ während dieses besonderen Schichtdienstes. Als nächster Programmpunkt gab´s dann ein gemeinsames Nachtmahlessen zur Stärkung.

Keine Langeweile beim 24-Stunden-Dienst
Schlag auf Schlag ging es in den folgenden Stunden beim Schichtdienst der Jugendgruppe weiter. Gleich nach dem Abendessen stand eine Schulung zu den Themen Seilwinden, Anschlagmittel sowie hydraulische Rettungsgeräte am Programm. An einigen Wrackteilen durften sich die Jungfeuerwehrmitglieder dann mit den schweren Bergegeräten selbst versuchen. Die Inhalte dieser Schulung waren ziemlich passend, denn wenig später erfolgte der „Alarm“ zu einem „schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“. Am Übungsort eingetroffen wurden den Mannschaften der Fahrzeuge entsprechende Aufgaben zugeteilt: Absichern der Unfallstelle, Aufbau der Beleuchtung, Herstellung eines dreifachen Brandschutzes sowie Rettung der verunfallten Person unter Einsatz der hydraulischen Rettungsgeräte aus dem Unfallfahrzeug. Einsetzender Regen vereinfachte diese Arbeiten nicht gerade – aber so ist das Ganze im realen Einsatzgeschehen eben auch.

Ab 22:00 Uhr war dann Nachtruhe angesagt, die die Jugendlichen in Schlafsäcken im Schulungsraum verbrachten. Dass es keine ruhige („einsatzlose“) Nacht werden sollte, wussten die Jugendlichen zwar noch nicht – sehr wohl aber die Ausbildner und Betreuer, die auch „Nachteinsätze“ vorbereitet hatten….

Keine ruhige Nacht beim 24-Stunden-Dienst
Nach dem Antreten der Nachtruhe um 22:00 Uhr fiel es den Jungs natürlich mit dem Einschlafen nicht gerade leicht, doch es sollte keine ungestörte Nachtruhe werden. Die Stunden der Erholung dauerten nicht lange, denn bereits um 1:30 Uhr langte ein „Brandmeldealarm“ ein. Beim Eintreffen des Löschzuges und Erkunden durch den Einsatzleiter konnte ein „Fehlalarm“ durch die Brandmeldeanlage festgestellt werden. Danach hieß es wieder ab in die Schlafsäcke. Doch bereits um 5:35 Uhr der nächste Übungs-Alarm, diesmal zu einer „Fahrzeugbergung“. Da der Lenker nicht vorgefunden werden konnte, mussten die Jungs auch noch die Umgebung rund um die Einsatzstelle nach dem Fahrer absuchen. Erst dann konnte das Auto mittels Seilwinde aus dem Gelände geborgen werden. Zur Belohnung für all die Mühen gab´s anschließend ein Frühstück zur Stärkung.

Doch bis zum Dienstende um 13:00 Uhr sollte die Jungs noch so einiges erwarten….

Der Abschluss des 24-Stunden-Dienstes
Auch in den Vormittagsstunden hatten die Jungs noch alle Hände voll zu tun. Gleich nach dem Frühstück hieß es bei strömendem Regen raus zum Mühlbach, wo ausgetretenes Öl – simuliert durch Sägespäne – aufgefangen werden musste. Dazu errichtete der Feuerwehrnachwuchs unter Anleitung der Betreuer eine notdürftige Ölsperre mittels eines B-Schlauches. Die an der Oberfläche treibende „Ölverschmutzung“ wurde abgeschöpft und in einer Auffangwanne gelagert. Gleich nach diesem „Einsatz“ stand dann wieder eine Ausbildung zum Thema „Belüftungsgeräte und Krankenkransport mit Hubsteiger“ am Programm. Und wie es so ist, ließ auch der nächste Alarm nicht lange auf sich warten. In einer aufwendigen Aktion galt es einen angenommenen Brand beim neuen Fernheizwerk mittels Tanklöschfahrzeugen, Hubsteiger und Zubringleitung vom Stambach zu bekämpfen.

Nach der Fahrzeug- und Gerätereinigung und einem Mittagessen wurden die Jungs im Anschluss an die Nachbesprechung pünktlich um 13:00 Uhr wieder nach Hause verabschiedet. Müde aber sichtlich begeistert zeigten sich die 15 Jungfeuerwehrmitglieder, als ihr „24-Stunden-Dienst“ in Anlehnung an den Alltag von Berufsfeuerwehrmännern am Sonntagmittag zu Ende ging.

Auch wenn es einer ausgeklügelten Vorbereitungsarbeit für dieses besondere Ereignis bedurfte, so hat sich der Aufwand in Hinblick auf eine erfolgreiche komprimierte Schulung und Stärkung des Zusammenhalts und der Kameradschaft sicherlich gelohnt.

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