Ein Tag wie bei der Berufsfeuerwehr

24 Stunden Dienst, mit Übungs- und Ausbildungstätigkeiten und dazwischen immer wieder der Alarm zu unterschiedlichsten Einsätzen – so sieht der Alltag von Berufsfeuerwehrleuten aus. Um zu erleben wie es sich anfühlt, 24 Stunden ein Feuerwehrmann/frau zu sein, hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Goisern für ihre Jugendgruppe wieder einen sogenannten „24-Stunden-Dienst“ organisiert. Von Samstag den 15. Mai ab 13:00 Uhr bis am nächsten Tag um 13:00 Uhr haben sich die 18 Jugendlichen von 10 bis 15 Jahren im Feuerwehrhaus aufgehalten und erlebten so einiges. Zahlreiche unterschiedliche „Einsätze“ und Ausbildungsprogramm wurden hierfür vorbereitet.

Laufend wurde im Internet und auf der Homepage der FF Bad Goisern über den „Dienst wie bei einer Berufsfeuerwehr“ berichtet. Lesen Sie anhand der Live-Berichterstattung, welche Erfahrungen die Jugendfeuerwehrmitglieder machen durften:

Es ist 17:00 Uhr und die Jugendfeuermitglieder haben bereits viel erlebt. Nach dem Dienstantritt um 13:00 erfolgte die Einteilung auf die jeweiligen Fahrzeuge. Danach wurden die Jugendlichen mit den Gerätschaften der Fahrzeuge vertraut gemacht, um im „Einsatzfall“ damit umzugehen zu können. Damit die Ausbildung nicht zu kurz kam, folgte ein Schulungsblock, über die richtige Handhabung und Verwendung der Schiebeleiter, sowie das Verwenden der Rettungstragen des Hubsteigers. Etwas Stress verursachte bei den Jugendlichen die Einsatzübungsmeldung „Waldbrand-Ewige Wand durch Blitzschlag“.

Am Übungsort eingetroffen wurde sogleich der Angriff über eine B-Versorgungsleitung mit C-Strahlrohren vorgenommen. Zeitgleich wurde der Waldbrandcontainer aufgebaut. Eine zweite Löschleitung wurde vom Waldbrandcontainer zum Einsatzort gelegt, um die Löschlanzen mit Wasser zu versorgen.

Nach dem „Brand Aus“ rückten die Jugendlichen in die Zeugstätte ein. Nach der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft habe die Jugendlichen jetzt etwas Zeit für sich. Anschließend wird gemeinsam Abend gegessen.

Schlag auf Schlag ging es in den folgenden Stunden beim Schichtdienst der Jugendgruppe weiter. Gleich nach dem Abendessen stand eine Schulung zu den Themen Anschlagmittel sowie hydraulische Rettungsgeräte am Programm. An einigen Autoteilen durften sich die Jungfeuerwehrmitglieder dann mit den hydraulischen Rettungsgeräten sich selbst versuchen. Die Schulung war beendet als der nächste Übungseinsatz in der Zeugstätte einlangte. Die Meldung lautete „Dachstuhlbrand Kurhotel Jodschwefelbad“. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen wurde von einem Nachbar gemeldet, dass sich im Gebäude noch eine Person befindet. Diese wurde mittels schwerem Atemschutz gerettet. Der Innenangriff wurde mit drei C-Strahlrohre unterstützt. Der Hubsteiger bekämpfte den Dachstuhlbrand mittels Werfer und Schlauchhaspel. Das GTLF 10.000 wurde von der Pumpe 1 Goisern gespeist. Nach der Übungsnachbesprechung und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft hoffen wir auf eine „ruhige Nacht“.

Ab 22:00 Uhr war Nachtruhe in der Zeugstätte Bad Goisern, aber es sollte keine ruhige Nacht werden. Um 23:15 Uhr mussten die Jugendfeuermitglieder so schnell wie möglich wieder Einsatz bereit sein, es langte der Übungseinsatz „Brandmeldeanlage im Hanuschhof“ in der Zeugstätte ein. Beim Eintreffen des Löschzuges und Erkunden durch den Einsatzleiter konnte ein „Fehlalarm“ durch den Brandmelder 361/2 festgestellt werden. Danach hieß es wieder ab in die Schlafsäcke. Doch bereits um 00:45 Uhr riss ein weiterer Übungsalarm die Jugendfeuermitglieder aus den Schlaf. In der Ortschaft Posern war ein Benzinbehälter Leck geschlagen. Die brennbare Flüssigkeit musste – gesichert mit dreifachem Brandschutz – umgepumpt werden. Dabei kam erschwerend hinzu, dass es sehr stark regnete. Auch diese Einsatzübung lösten die Jugendfeuermitglieder mit Bravur. Nach diesem Übungseinsatz schliefen die 18 Jugendlichen bis 05:30 Uhr ein weiterer Übungs-Alarm im Feuerwehrdepot einlangte. Die Meldung „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ trieb den Jugendlichen den Schlaf aus den Augen. Es galt die Person aus dem verunfallten Fahrzeug so schnell und schonend wie möglich zu retten. Hydraulisches Rettungsgerät wurde vorbereitet, ein Brandschutz wurde aufgebaut, die Person gerettet und bei strömenden Regen das Fahrzeug geborgen. Nach diesem Übungseinsatz wurden die Geräte gereinigt und die Jugendlichen konnten mit dem Frühstücken beginnen.

Um 08:00 Uhr stand ein Schulungsblock am Programm. Den 18 Jugendfeuermitgliedern wurden die verschiedenen Schaumarten theoretisch und praktisch beigebracht. Um den Jugendlichen etwas Zeit zur Erholung und zur Trocknung der Kleidung zu geben, wurde anschließend ein Film (Ice Age 3) gezeigt. Um 10:30 Uhr stellten sich die Jugendfeuermitgliedern der nächsten Herausforderung „Brand – Müllnerwald – Erdhaus Forstinger Martin“. Im Erdhaus befand sich noch eine vermisste Person die gerettet wurde. Die Bekämpfung des Waldbrandes erfolgte mittels C-Strahlrohren, die Wasserversorgung erfolgte über eine Zubringerleitung vom Mühlbach. Ebenfalls zur Bekämpfung des Waldbrandes wurde die Drehleiter mit einem Wasserwerfer eingesetzt. Nach dem „Brand Aus“ und dem Einrücken in die Zeugstätte wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Zur Stärkung gab es das wohlverdiente Mittagessen, ehe das Ende der 24-Stunden Schicht um 13:00 Uhr immer näher rückte.

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