Das vergangene Jahr hat in Bad Goisern Feuerwehrgeschichte geschrieben

„Das Jubiläumsjahr der Feuerwehr Goisern war ein Jahr der Superlative“, war von Kommandant Günter Rainer und aus den diversen Berichten anlässlich der Jahresvollversammlung zu erfahren. Die Gesamtzahl der Einsätze verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr und stieg auf 300 an, wobei sich diese Zahl in 23 Brandeinsätze und – rechnet man die Hochwassereinsätze dazu – 277 technische Hilfeleistungen aufgliedert. Dabei wurden von den Feuerwehrmännern nicht weniger als 4.200 Einsatzstunden erbracht, woraus sich eine tägliche Einsatzleistung von 12 Stunden errechnen lässt.

Wohlgemerkt nur für Einsätze, denn rechnet man alle sonstigen Leistungen der Wehrmänner hoch, so ergibt sich daraus eine Jahresleistung von nicht weniger als 20.000 ehrenamtlich erbrachten Arbeitsstunden. Nur zum Vergleich, dies entspricht in etwa 15 vollbeschäftigten Arbeitnehmern! Mitte Mai entwickelte sich der Brand eines Baumhauses vom vermeintlichen Routine-Einsatz zum tragischen Unglücksfall, bei dem für zwei Jugendliche leider jegliche Hilfe zu spät kam. Viel mehr als bei Bränden wurden die Goiserer Feuerwehrmänner jedoch bei der Hochwasser- und Sturmkatastrophe gefordert. Oftmals mussten sich die Helfer jedoch Zeitausgleich oder Urlaubsstunden zur Erbringung ihrer Einsatzaufgaben nehmen.

Ein Dank gebührt vor allem jenen Arbeitgebern, die es den Feuerwehrmännern ermöglichen, dass sie im Einsatzfall ihren Arbeitsplatz verlassen können. Um all die gestellten Aufgaben entsprechend bewältigen zu können, ist neben einem entsprechenden Fuhrpark eine fundierte Ausbildung der Mannschaft nötig. So wurde alleine im vergangenen Jahr an 130 Tagen in theoretischen und praktischen Einsatzübungen sowie durch 20 Kursbesuche an der Landes-Feuerwehrschule Fortbildung betrieben. Dazu zählen auch der Erwerb von Atemschutz-Leistungsabzeichen und die Teilnahme an der Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“, die sogar von einer Gruppe mit null Fehlerpunkten absolviert wurde. Die Ausbildung fängt aber auch schon in der Jugendgruppe an, die in den letzten Jahren unter Jugendbetreuer Gerald Fuchs einen stetigen Aufschwung erlebt hat. Erstmals nahm der Feuerwehr-Nachwuchs sogar am Landesbewerb teil, wo dann sogar bronzene Leistungsabzeichen mit nach Hause gebracht werden konnten.

Man kann ohne Zweifel sagen, dass das vergangene Jahr in Bad Goisern Feuerwehrgeschichte geschrieben hat. Denn neben all den Einsätzen und den oft nicht sichtbaren Arbeiten hinsichtlich Organisation, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit beging die FF Bad Goisern auch ihr 125-jähriges Bestandsjubiläum, bei dem das neue Löschfahrzeug offiziell in Betrieb genommen werden konnte. Zu diesem Anlass stellten sich die drei örtlichen Banken quasi als Geburtstagsgeschenk mit je einem neuen Atemschutzgerät ein.

Und dann war da noch das Feuerwehr-Jugendlager, das 1600 Besucher aus sechs Bezirken eine Woche lang nach Bad Goisern zog und durch das gebotene Programm großen Anklang fand. Durch ein hohes Maß an Eigenleistungen versuchen die Wehrmänner stets die Kosten für den laufenden Betrieb und Neuanschaffungen decken zu können. Dazu ist es auch notwendig, Veranstaltungen wie Hallenfest, Krampuslauf und Faschingsaktivitäten abzuhalten, um so Einnahmen zu erwirtschaften, die letztendlich wieder der Bevölkerung zu Gute kommen. Erfreulicherweise haben die Spenden aus der Bevölkerung zugenommen, was auf eine erhöhte Wertschätzung der geleisteten Arbeit schließen lässt.

Das einstimmige Ergebnis der Neuwahl bestätigte schließlich auch noch die Arbeit des bisherigen Kommandos. Wieder gewählt wurden Günter Rainer als Kommandant, Peter Musler als 1.Stellvertreter, Mag. Egger Harald als Kassier und Andreas Hippesroither als Schriftführer. Gerald Fuchs ist nun 2.Stellvertreter und Albrecht Fettinger wurde zum neuen Gerätewart ernannt, nachdem sein langjähriger Vorgänger Josef Schmutzer aus Zeitgründen seine Funktion zur Verfügung stellte. Lob war auch seitens der anwesenden Ehrengäste für die geleisteten Dienste am Nächsten zu hören. So sprach Bürgermeister OSR Aigmüller von „Einer sehr homogenen Gemeinschaft, in der sehr große Zufriedenheit herrscht“. Bezirks-Kommandant Benda wollte vor allem in Bezug auf das Jugendlager „Ganz ehrlich aus tiefstem Herzen Danke sagen“ und den unermüdlichen Hochwassereinsatz der Goiserer Feuerwehren im Mühlviertel würdigte er mit den Worten: „Eizendorf wurde von Euch regelrecht besetzt!“

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