Kaum zu glauben, aber trotz Schneeschmelze und frühlingshafter Temperaturen war es am Nachmittag des 21. März 2006 in Bad Goisern zum Einsturz eines Flachdaches einer Sportwaren-Handelsfirma gekommen. Dabei hatte ein Mitarbeiter auch noch großes Glück gehabt, denn nur wenige Augenblicke nachdem er die Lagerhalle verlassen hatte, stürzte genau an jener Stelle die Dachkonstruktion ein. Ein Ereignis, mit dem wohl kaum jemand noch gerechnet hätte. Darunter liegende Waren und Regale wurden dadurch schwer in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört. Schnee, Dachpappe und Teile der Dachkonstruktion lagerten nun zwischen den Sportartikeln, genau dort, wo noch kurz zuvor Ordnung geherrscht hatte.
Für die alarmierten Männer der Freiwilligen Feuerwehr Bad Goisern stand nun ab 16:03 Uhr Alarmzeit ein arbeitsintensiver Einsatz bevor. Neben ersten Sicherungsmaßnahmen und dem Unterpölzen mit Stehern mussten vor allem große Mengen Nassschnee von der Dachfläche entfernt werden. Große Hilfe leistete dabei der Schalengreifer, der am Feuerwehrkran des „Last“ zum Einsatz gebracht wurde. Parallel zu diesen Arbeiten wurden von den Feuerwehrkräften Bauholz, Bretter und Planen angeliefert, um danach die Dachfläche wieder provisorisch verschließen zu können. Mit mehreren Flutlichtscheinwerfern vom Korb des Hubsteigers aus musste ab Einbruch der Dunkelheit die Einsatzstelle großflächig ausgeleuchtet werden, um ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Als ziemlich kräfteraubend zeigten sich auch die Arbeiten im Inneren der Halle. Vorerst mussten die unversehrt gebliebenen Lagerbestände ausgeräumt und in Sicherheit gebracht werden.
Bis in die Nachtstunden waren dann noch Firmenangehörige und Feuerwehrleute damit beschäftigt, die hereingestürzten Schneemengen aus der verwüsteten Halle zu schaffen. Denn das Schmelzwasser hätte unweigerlich zu noch größeren Schäden im Gebäude geführt. Unterstützung kam hierbei von einem kleinen Bagger einer Baufirma. Die FF Bad Goisern war mit ELF, LAST mit Kran, RLF-A und HUB bis 22.00 Uhr im Einsatz.
Wie sich später herausstellte, waren die restlichen Schneemengen auf einem angrenzenden Dach ins Rutschen geraten, hatten sogar den Schneerechen mitgerissen und waren auf das darunter liegende Flachdach der Lagerhalle gedonnert. Lichtkuppeln und die Dachkonstruktion konnten die schwere Last nicht mehr tragen und stürzten sogleich ein. Und das, obwohl der Firmenchef in den vergangenen Wochen sehr bedacht gehandelt und seine Dächer vorsorglich von der größten Schneelast hatte befreien lassen.